2017

Letzte Vorbereitungen vor der großen Reise

April 2017: Arbeiten in der Werft

Die Anreise zur Werft mit Auto und Fähre verlief schon deutlich routinierter und unaufgeregter. Im Winter wurde erneut viel Material und Ausrüstung besorgt bzw. aufgearbeitet. So wurde zum Beispiel die Ankerwisch mechanisch und  elektrisch generalüberholt. Der Cockpit Tisch stand auf dem Programm, um das Plastikdesign etwas wohnlicher zu gestalten und ein Abwassertank sollte noch an die Toilette. Ebenso hatten wir bei unserem Segelmacher Takis eine neue Genua und eine Erweiterung für das Bimini und einen neuen Bimini Bezug bestellt. Es gab also genug zu tun, zusätzlich zu den Standardarbeiten, dem „modernen Vierkampf“ des Eigners: Putzen, Schleifen, Polieren und Antifoulen.

Der „neue“ Teaktisch – auch neu die Teakleisten an den Sitzbänken

Das neue Antifouling ist auch schon drauf

Ein wenig Zeit für Urlaub und Ausflüge blieb auch noch, andere waren schon richtig in Urlaub auf ihren Booten.

Die Yacht-Reede in Preveza ist schon gut besucht

Die Wasserung der Silva war für den Mai geplant, dann wollte Sven mit seinen Eltern und Lukas nach Preveza kommen.

Mai 2017: Wasserung und zwei kurze Törns

Auch im Mai verlief die Anreise problemlos, dieses mal allerdings nicht durch die Schweiz sondern über den Fernpass und den Brenner, da Svens Eltern auf dem Rückweg noch an den Gardasee wollten und so die Mautrechnung besser aufging. Mit im Gepäck war auch der neue (gut gebrauchte) Blister samt Bergeschlauch und diverse Fender. Ob das der Grund für die Gepäckkontrolle an der Fähre war? Wir mussten einige ausgewählte Gepäckstücke zum Durchleuchten bringen!?

Das Wiedersehen mit der Silva begann mit einem großen Schreck. Unser frisch verlegtes Teak im Cockpit begann sich aufzulösen, respektive die Fugen – warum auch immer…. Jedenfalls konnte man so nicht auf den Bänken sitzen. Der Hersteller bzw. der Lieferant (Sommerfeld + Thiele), den wir mehrfach kontaktierten erwies sich als äußerst unkooperativ und berief sich auf einen vermeintlichen Verlegefehler. Die einzige mögliche Lösung bekamen wir von der Fa. Sika, der kompetente Berater sagte wir könnten das Problem mit einem bestimmten Aktivator und einem Abglättmittel  möglicherweise in den Griff bekommen. Es war schon ein Schock bei dem Anschaffungspreis von gut 1000,-€ und der Schufterei in der Sommerhitze, das nun wohl so kurz vor der großen Fahrt alles nochmal „investieren“ zu müssen. Zum Glück bekamen wir mit den genannten Mitteln das Problem  im Laufe der  Zeit tatsächlich einigermaßen in den Griff. Für den Moment klebten wir alle Fugen mit Kreppband ab …

Die schmierigen Fugen

und so sah das an der Kleidung aus

Ansonsten verlief aber alles nach Plan, die Silva kam ins Wasser, wurde in Preveza aufgeriggt und wir starteten zu einer 3 tägigen Rundfahrt.

Am Samstag kam  die neue Crew an, Svens Papa holte sie noch vom Flughafen ab, bevor sich Svens Eltern Richtung Fähre und Gardasee verabschiedeten.

Die neue Crew trifft ein

Die neue Crew bestand, wie schon so oft, aus Anja, Wolfgang und Hermann, dieses mal ergänzt durch Ruth und Lukas „durfte“ ebenfalls bleiben.

Der Großeinkauf für die Woche wurde mit dem noch vorhanden Auto schnell erledigt. So konnte es am Sonntag zeitig losgehen, Richtung Süden.

Los geht’s

Die nördliche Kanaleinfahrt mit Fort und den neuen Tonnen

In Lefkas stand als erstes ein Besuch im Marinabüro auf dem Programm, um den Liegeplatz für die nächsten zwei Monate zu reservieren.

Lukas hat Sven am äußeren Schwimmsteg der Marina abgesetzt

Gleich beim Ausgang des Kanals kam der neue Blister direkt zum Einsatz, vor allem um zu sehen, ob er auch passt!

Blister anschlagen

et voilà: er passt wie angegossen

Die erste Nacht verbrachten wir auf Meganisi in der Abelaki Bucht.

Am Steg in der nahezu leeren Abelaki Bucht

Beim gemütlichen Frühstück am nächsten Morgen

Kleine Reparaturen (hier Lötarbeiten) standen immer wieder auf dem Programm

Von hier sollte es weiter nach Ithaka und endlich mal nach Kioni gehen, da ja im Mai offensichtlich noch nicht viel los ist. Leider haben wir die Rechnung ohne die Flotillen gemacht, die sehr wohl schon am Werk waren.

Kioni ist schon ausgebucht

Also schauten wir mal in Frikes vorbei…. Dort sollen nachts heftige Fallböen das Liegen im Hafen ungemütlich machen, ebenso sollen die Anker dort schlecht halten. Unser Anker griff sofort sehr gut, nur die Fallböen kamen dann tatsächlich, stellten aber kein Problem dar und am frühen Morgen drehte der Wind wieder um 180°.

An der Mole in Frikes, genau voraus die „Böenschlucht“

Im warmen Salon beim Abendessen – draußen war es zu zugig

Am Morgen versuchte Lukas die Bugplatte abzudichten, wir hatten immer wieder Wasser im Vorschiff und vermuteten dort die Ursache.

Mit Sikaflex und Dinghi rückt Lukas dem vermeintlichen Leck auf den Leib

Nach dem Ablegen verschlechterte sich das Wetter zusehends und von der offenen See zog eine lokale Regenfront auf. Kurzerhand entschieden wir unser Glück in Fiskardo zu versuchen und tatsächlich es gab noch ein Plätzchen für uns zum Anlegen im Hafen!

Der Beweis – angelegt in Fiskardo

Der Regen konnte die Crew nicht von einem Bummel durch den kleinen Fischerort abschrecken.

Kaffepause

Zum Wassernachtanken mussten wir am nächsten Morgen den Liegeplatz wechseln.

Ablegen …

… und wieder anlegen

Der folgende Schlag wurde wieder ein etwas längerer, das Wetter hatte sich auch wieder gebessert, und so segelten wir nach Kastos. Dort hatte aber auch eine Flotille schon die gesamte Mole in Beschlag. Für uns blieb nur die Möglichkeit mit einer sehr langen Landleine mitten im Hafenbecken in relativ flachem Wasser zu ankern.

Die proppenvolle Mole

Am Abend schöne Sicht auf die Berge am Festland

Die Aussicht am nächsten Morgen! Was war passiert?

In der Nacht setzten heftige Fallwinde von den nahen Bergen ein und machten unseren Liegeplatz zu unsicher. Uns blieb nichts übrig, als die Landleinen ein- und den Anker aufzuholen und den Hafen zu verlassen. Wohin? In der Nacht? Die Entscheidung viel auf Syvota, mit dem Wissen dort auch in der Nacht einlaufen und einen sicheren Platz finden zu können.

In der Nacht noch einen „lustigen“ Anlegerschluck

… und am Morgen lange ausschlafen

Am späten Nachmittag machten wir uns auf den Weg in den nahen Porto Spilio, um dort an einem Restaurantsteg festzumachen, soweit der Plan. Leider blies der Wind immer noch aus nordöstlicher Richtung, so dass an den Stegen heftiger Schwell stand.

Hier wollten wir nicht länger bleiben – an der Wellenform des Schwimmstegs kann man den Schwell erkennen

Wohin diesmal flüchten? „Ums Eck „nach Vathi? Dort hatte sich aber auch eine Flottille im Hafen breit gemacht (man brauchte deren Wochenpläne, um seinen Törn zu planen). Also zum nächsten Restaurant in der Einfahrt zum Hafen von Vathi, in einer Bucht vor der Marina. Auch hier war schon eine Flottile angekommen, es gab aber noch ein paar Plätzchen am Steg und im Restaurant.

Mit Bootshaken für die Morringleine – die sind in Griechenland selten

Der Steg ist gut belegt

… die Bucht ist aber auch nicht übel

Nach einem sehr guten Abendessen im „angeschlossenen“ Restaurant und mal wieder einer ruhigen Nacht mussten wir schon den Rückweg nach Lefkas antreten. So endete der Törn auch schon.

Einfahrt in die Marina Lefkas – „folgen sie dem kleinen Boot“

Hier ist viel Gefühl am Ruder gefragt, die Box ist echt eng

Für den nächsten Morgen hatten wir wieder Vangelis mit seinem Privattaxi bestellt, welches diesmal mit 6 Personen, dem Gepäck und Fahrer eher überladen war. Wir kamen aber pünktlich zum Flughafen.

Die Koffer sind gepackt

Ein letzter Blick auf Preveza

Auf diesem Törn hat die Silva 176 Seemeilen (teilweise auch bei Nacht) und bei bis zu 6Bft Wind zurückgelegt.

Hier noch die Route im Überblick

Bis wir im Juli wiederkommen sollten war die Silva mit Eirini als Skipperin noch einmal für 10 Tage in der Charter, dies sollte aber ihre letzte Charter sein.

Silva neben der MyWay auf Meganisi

 

 

Juli 2017: Das große Abenteuer kann beginnen

Aufbruch zum Sabbatical