Nach dem Sabbatical ist vor dem Törn
Oktober 2018: Ein Herbsttörn mit Freunden
Nachdem unsere Segelfreunde die Abenteuer unseres Sabbaticals im Block quasi live verfolgt hatten, wollten sie nun auch endlich mal wieder Segeln. So planten wir für die Herbstferien einen Törn. Wir reisten wie gewohnt mit dem Auto und der Fähre sonntags an und Anja, Wolfgang mit Hermann kamen montags mit dem Flieger nach.
Nach der Ankunft am frühen Morgen, Abflug war in Köln um 04:05 Uhr, nach der zweistündigen Anreise, gab es erstmals ein Frühstück für alle an Bord (im Trockendock). Ulrike und Anja machten sich danach auf den Weg nach Vonitsa zum Einkaufen, während der Rest der Mannschaft, das Boot fertig aufriggte.
Der Plan war eigentlich nach Norden Richtung Korfu zu segeln, der Wetterbericht hatte aber für die gesamte Woche nur Schlechtwetter aus Süd parat. Mit den südlichen Winden wären wir zwar gut nach Norden gekommen, wie aber wieder zurück bei zunehmend schlechtem Wetter aus Süd? So viel die Entscheidung schnell doch wieder in das bekannte Revier nach Süden in die ionische Inselwelt zu reisen.
Erster Stopp sollte Lefkas Stadt sein, da wir ja erst recht spät am Montagnachmittag ablegen konnten.
Von unserem Ankerplatz vor der Stadt Lefkas konnten wir am nächsten Morgen schön die althergebrachte Methode beobachten, mit der hier wahrscheinlich schon seit Jahrtausenden Schiffe an Land gebracht werden.
Wegen der immer noch nicht wirklich besseren Wetteraussichten und einer zusätzlichen Gewitterfront aus dem Süden, sollte Vathy auf Ithaka unser Lager für die nächsten zwei Tage werden. Auf dem Weg nach Ithaka hatten wir mit einem noch nur mäßigem Südwind einen tollen Segelwind.
In Vathy angekommen suchten wir uns ein schönes Plätzchen zum Ankern, zum Anlegen waren wir wieder etwas spät. Aber am nächsten Morgen konnten wir dann an den Stadtkai.
Nachdem die Front durch war, konnten wir unseren Tour bei deutlich sommerlicherem Wetter fortsetzen und liefen mit dem Ziel Poros auf Kefalonia aus der Bucht aus.
Als weiteres Ziel hatten wir mal wieder Fiskardo anvisiert aber gleich mit dem Plan B nach Syvota weiter zu Segeln, falls Fiskardo voll sein sollte. Wie sollte es anders sein, auch im Oktober, Fiskardo war voll.
In Syvota war im Laufe des Jahres ein neuer Schwimmsteg direkt vor dem Supermarkt an der Südseite der Bucht installiert worden. Wir entschieden uns dort anzulegen, auch wegen Strom und Wasser, die Tage zuvor gab es nur Wasser in Poros aber nirgends Strom.
Syvota ist mit seinen vielen Restaurants und Cafés immer einen Zwischenstopp wert und es gibt auch mehrere gute Dusch- und Waschgelegenheiten. Nach nun mehreren Tagen als Selbstversorger wollten wir am nächsten Tag eines der vielen Restaurants mit eigener Steganlage in den ironischen Inseln ansteuern. Die Wahl viel auf das „hintere“ Restaurant in der Bucht von Porto Spilia auf Meganisi. Hier muss man Bug voraus anlegen, braucht aber keinen Heckanker, denn wegen des steilen Abfalls der Bucht vom Ufer weg, gibt es hier Mooringleinen für das Heck.
Der Ausflug in das oben auf dem Berg gelegen Dorf Spartochori lohnt sich immer wieder, wenn auch der Aufstieg über Pfade und Treppen, gerade in der Mittagshitze, anstrengend ist.
Witzig im Dorf ist ein Schild an einem Cafe mit der Aufschrift: No WiFi – Talk to each other!
Der Urlaub unsere Gäste neigte sich dem Ende zu, also hieß es zurück nach Norden. In Lefkas wollten wir in die Marina, auch wegen der sanitären Anlagen. Dort ein Taxi für den nächsten Morgen zum Flughafen zu bekommen stellt kein Problem dar, somit mussten wir nicht zwingend direkt zurück nach Preveza, wo unser Auto ja noch stand. Einen kurzen Zwischenstopp wollten wir aber noch in Nidri einlegen.
Vor der Einfahrt in den Kanal nach Lefkas konnten wir noch einen kleine Regatta gegen eine SO 42 unter italienischer Flagge fahren. Leider war der Wind kurz vor der Einfahrt vollends eingeschlafen.
So endet die Segelreise unsere Segelfreunde erneut in der Marina Lafekas, wie bei ihrer letzten Stipvisite im Mai 2017.
Wir blieben die restlichen Tage bis zum Krantermin einfach in der Marina, um das Schiff und die Segel zu putzen. Takis musste auch nochmal ran, denn das neue Groß war am Achterliek leider etwas lang geraten, so dass wir nicht mehr mit Bimini segeln konnten, was im Sommer sehr nachteilig ist. Ebenso musste er uns noch ein paar extra Reißverschlüsse ins Bimini einbauen, denn mittlerweile hatten wir einen Plan zum Anbau eines Solarpanels gemacht.
So hatten wir dann am Ende doch noch 138 Seemeilen mehr auf der Logge aber wegen der ungewöhnlichen Wetterlage wieder nicht den Weg nach Norden einschlagen können.
Zurück in der Werft haben wir Silva wieder winterfest und uns auf den Heimweg gemacht.